Hallo Leute,
ich habe für mein erstes Bier ein Märzen angesetzt und dabei ein paar handwerkliche Fehler gemacht.
Die Gärung sollte bei ca. 10°C stattfinden. Ich hatte bei einer Würzetemperatur von 20°C die Hefe hinzugegeben und den Gäreimer in den Kühlschrank gestellt. Einen Tag später geschaut, Gäreimer warm und fröhlich am blubbern, Kühlschrank 18°C. Dann runtergekühlt und auf 10-12°C weiter laufen lassen. Dabei hat sich der Gärspund nicht mehr sichtbar bewegt. Nun nach 14 Tagen eine Probe genommen. Laut Refraktometer ein Rest von 6.5, nach Spindel Rest von 3.5. Nun bin ich total verunsichert, was läuft hier schief und was ist richtig.
Zweite Frage zum abfüllen: Ich habe vor den Zucker direkt in die Flasche zu geben und darauf abzufüllen. Muss das nochmal gemischt werden, oder löst sich das alles von selbst? Kommt erst der Zucker oder erst das Bier in die Flasche? Ich gehe davon aus, dass ich das Bier im Gärbottich NICHT aufrühren muss, oder? Frage mich nur, wenn sich die Hefe am Boden abgesetzt hat, wie kann sie dann in der Flasche arbeiten?
Ich hoffe ihr könnt mir meine Anfängerfragen beantworten.
Vielen Dank und Grüsse vom Bodensee.
Meine erste Gärung/Abfüllung
Meine erste Gärung/Abfüllung
Grüsse Jens
Re: Meine erste Gärung/Abfüllung
Hi!
Die hohe Temperatur am Anfang kann uU einen "Fehlgeschmack" einbringen, aber Bier wird's immer ;)
Zum Thema Refraktometer und Spindel such mal nach dem Begriff Alkoholfehler, den muss man beim Refraktometer noch rausrechnen.
Hefen mögen es allerdings nicht gerne im laufenden Betrieb runtergekühlt zu werden. Es gibt Rechner im Netz um deinen Vergärungsgrad zu berechnen.
Ich vermute mal du hast keine Schnellvergärprobe gemacht (hab ich auch erst deutlich später mit angefangen), aber der Wert kann trotzdem ein Indiz sein, häufig stehen bei der Hefe oder im Rezept Eewartungswerte bei.
Ich fülle den Zucker zuerst ein, mit einem Trichter geht das schön einfach.
Wenn schon Bier in den Flaschen wäre, stelle ich mir das deutlich schwieriger vor, vor allem könnte es CO2 entbinden und schäumen.
Ich fülle mit Abfüllröhrchen, das hat immer gereicht den Zucker ausreichend zu verteilen, hatte nie Probleme mit der Nachgärung.
Den Gärbehälter nicht aufrühren ist korrekt. Hefe und andere Schwebstoffe setzen sich am Boden ab, die willst du nicht abfüllen.
Mit einem Cold Crash kann man den Effekt absichtlich verstärken und etwas klareres Bier gewinnen.
Viel Spaß mit dem ersten Bier!
Die hohe Temperatur am Anfang kann uU einen "Fehlgeschmack" einbringen, aber Bier wird's immer ;)
Zum Thema Refraktometer und Spindel such mal nach dem Begriff Alkoholfehler, den muss man beim Refraktometer noch rausrechnen.
Hefen mögen es allerdings nicht gerne im laufenden Betrieb runtergekühlt zu werden. Es gibt Rechner im Netz um deinen Vergärungsgrad zu berechnen.
Ich vermute mal du hast keine Schnellvergärprobe gemacht (hab ich auch erst deutlich später mit angefangen), aber der Wert kann trotzdem ein Indiz sein, häufig stehen bei der Hefe oder im Rezept Eewartungswerte bei.
Ich fülle den Zucker zuerst ein, mit einem Trichter geht das schön einfach.
Wenn schon Bier in den Flaschen wäre, stelle ich mir das deutlich schwieriger vor, vor allem könnte es CO2 entbinden und schäumen.
Ich fülle mit Abfüllröhrchen, das hat immer gereicht den Zucker ausreichend zu verteilen, hatte nie Probleme mit der Nachgärung.
Den Gärbehälter nicht aufrühren ist korrekt. Hefe und andere Schwebstoffe setzen sich am Boden ab, die willst du nicht abfüllen.
Mit einem Cold Crash kann man den Effekt absichtlich verstärken und etwas klareres Bier gewinnen.
Viel Spaß mit dem ersten Bier!
20L-"Einkocher"-Klasse. Neugierig neue Dinge auszuprobieren, im Rezept und in der Technik...
Re: Meine erste Gärung/Abfüllung
Hallo Polyp86,
was durch das zu heiße Anstellen (20 statt 10 Grad) mit Deiner Hefe passiert ist, kann ich mangels Erfahrung mit untergäriger Vergärung nicht beantworten. Es wäre auf jeden Fall hilfreich, wenn Du Dein Rezept posten würdest. Dann können die Hefespezialisten hier im Forum bestimmt helfen...
Im Jungbier ist immer noch genug Hefe in der Schwebe, um den Zucker zu verstoffwechseln. Ich würde immer erst den Zucker in die Flasche geben, am besten als Zuckerlösung mit einer Spritze aus der Apotheke. Ist besser zu dosieren und vermischt sich schneller mit dem Bier als in Festform. Anders herum (also erst Bier, dann Zucker) könnte es zu sehr schäumen (Du kennst sicher das Menthos-Cola-Experiment?). Lass Dir die benötigte Zuckermenge für Deine gewünschte Karbonisierung durch eines der gängigen Tools (MMuM, Fabier.de, etc.) ausrechnen. Ich fülle den Zucker (für einen 20 Liter-Sud) in einen kleinen Messbecher, fülle dann auf 200ml mit Wasser auf, koche es auf und lasse es auf Raumtemperatur abkühlen. Wichtig: Die Angaben bzgl. der Zuckermenge beziehen sich immer auf Gramm pro Liter! Je nach Flaschengröße musst Du das noch runterrechnen, sonst wird Dein Bier zu spritzig... Aufrühren solltest Du im Gärbottich nicht, da Du sonst den ganzen Hefeschlonz, der sich unten abgesetzt hat, wieder aufwirbelst und mit abfüllst. Du kannst die geschlossenen Flaschen nach der Zuckergabe ein wenig schwenken oder 2-3 Mal auf den Kopf und wieder zurück stellen, damit sich der Zucker gleichmäßig verteilt.Polyp86 hat geschrieben: ↑Montag 4. Dezember 2023, 08:06 Zweite Frage zum abfüllen: Ich habe vor den Zucker direkt in die Flasche zu geben und darauf abzufüllen. Muss das nochmal gemischt werden, oder löst sich das alles von selbst? Kommt erst der Zucker oder erst das Bier in die Flasche? Ich gehe davon aus, dass ich das Bier im Gärbottich NICHT aufrühren muss, oder? Frage mich nur, wenn sich die Hefe am Boden abgesetzt hat, wie kann sie dann in der Flasche arbeiten?
Eine sinnvolle Anschaffung bei Flaschengärung ist ein Flaschenmanometer zur Drucküberwachung, u.a. um Flaschenbomben entgegen zu wirken und generell den Druckaufbau zu kontrollieren.
Wenn noch Fragen sind, gerne her damit und viel Erfolg!
Viele Grüße Thomas
Mitglied im Verein Bonner Heimbrauer e.V.
Untappd: Thopo68
Meine Ausstattung:
27l-Einkocher + passender Kochtopf, Induktionskochplatte, Inkbird, Läuterhexe, Rührwerk, MattMill Student, Fermzilla 27L, 5L-,9L-,19L-NC-Keg
Mitglied im Verein Bonner Heimbrauer e.V.
Untappd: Thopo68
Meine Ausstattung:
27l-Einkocher + passender Kochtopf, Induktionskochplatte, Inkbird, Läuterhexe, Rührwerk, MattMill Student, Fermzilla 27L, 5L-,9L-,19L-NC-Keg
Re: Meine erste Gärung/Abfüllung
Vielen Dank für die hilfreiche Unterstützung.
Gebraut habe ich das da.
https://mashcamp.shop/shop/rohstoffe/br ... t-maerzen/
Ein Flaschenmanometer habe ich mir zugelegt. Bis zu wieviel Bar wäre der Druck normal und ab wann müsste ich entlüften?
Für das erste Mal abfüllen hatte ich mir dies zugelegt.
https://mashcamp.shop/shop/abfuellen/ka ... rops-140g/
Gebraut habe ich das da.
https://mashcamp.shop/shop/rohstoffe/br ... t-maerzen/
Ein Flaschenmanometer habe ich mir zugelegt. Bis zu wieviel Bar wäre der Druck normal und ab wann müsste ich entlüften?
Für das erste Mal abfüllen hatte ich mir dies zugelegt.
https://mashcamp.shop/shop/abfuellen/ka ... rops-140g/
Grüsse Jens
Re: Meine erste Gärung/Abfüllung
Der Druck hängt ab von der Gärtemperatur und dem je nach Bierstil gewünschten CO²-Gehalt. Auch dafür findest du Rechner im Netz, zB. hier:
http://fabier.de/biercalcs.html
http://fabier.de/biercalcs.html